Liebeskummer

Warum tut Liebeskummer so weh?


Der Liebeskummer ist eines der wirklich unschönen Gefühle im Leben der meisten
Menschen. Wenn es einen erwischt fühlt es sich traurig an und man versteht förmlich die Welt nicht mehr. Es gibt Zustände der Verwirrung, Gefühle des Trauerns und des Leidens. Oft tun sich Gedankenspiralen auf, wie z. B. habe ich versagt, weil er/sie mich verlassen hat?
Das Auslösen des Liebeskummers ist deshalb so heftig und bringt uns so aus dem
Gleichgewicht weil nicht nur unsere Seele sondern auch der Körper sowie der Geist leidet. Der Mensch ist komplett in Mitleidenschaft, quasi mit Haut und Haaren, gezogen. Da der ganze Organismus (mit-)leidet sind diese Gefühle auch so heftig und es ist dann sehr schwierig sich auf seinen Job, Freunde, Hobbies usw. zu konzentrieren. Man möchte am liebsten untertauchen und sich verkriechen. Apropos verkriechen: Sobald der Mensch in vermeintliche Gefahr kommt, geht er natürlicherweise in den Rückzugs-, Angriff/Verteidigungs- oder Fluchtmodus. Und was macht Liebeskummer noch mit uns?
Was uns ebenfalls hierbei beeinträchtigt sind die Hormone, genauer gesagt, das Absinken des Dopaminspiegels, der, wenn wir uns verlieben, sich zu allererst einmal verstärkt. Beim Absinken des Hormons Dopamin wird unser Stresspegel negativ aktiviert und die Stresshormone Noradrenalin und Cortisol werden vermehrt ausgeschüttet. Wir fühlen uns dadurch unsicher, kraftlos, oft auch entmutigt, und depressive Zustände können sich einstellen.


Wo spürt man den Liebeskummer?


Den Liebeskummer kann man unterschiedlich spüren. Meistens ist es ein Ziehen am Herzen oder ein Grummeln bzw. Drücken im Magen oder der Magengegend oder auch ein Gefühl als würde einem der Atem stocken (Hals- und Kehlkopfbereich). Körperlich kann man sich auch geschwächt fühlen, so dass man das Gefühl hat, die Muskeln werden schwächer und man kann körperlich nicht mehr so viel leisten. Ein großes Bedürfnis nach Ruhe aber gleichzeitig auch Schlaf- und Appetitlosigkeit können sich einstellen. Auch möglich ist, dass die Haut des Körpers plötzlich vermeintlich zieht oder weh tut. Manchmal treten auch echte oder imaginäre Zahnschmerzen auf.

Dies alles liegt daran, dass die Hormone sich verändern und sich somit auf den Körper über die Nerven und das Blut auswirken. Sogar der Herzschlag wird verstärkt
beim Ausschütten von Adrenalin und Cortisol und dies wirkt wie ein Appetitzügler. Bei
Migränepatienten kann sich auch die Migräne durch diese Situation verstärken.


Wie werde ich Liebeskummer los?


Liebeskummer, je nachdem wer ihn hat und wie lange man zusammen war, kann
unterschiedlich lange dauern - meistens bis zu einem Jahr und in seltenen Fällen sogar länger.
Oftmals ist er allerdings nach ca. einem Monat vorbei. Gegen Liebeskummer gibt es Sofort- und auch langfristige Maßnahmen die helfen können. Erst einmal werden bei Liebeskummer verschiedene, aber immer gleich aufeinander abfolgende Phasen durchlaufen:


  1. Schock
  2. Wut oder Trauer
  3. Reflexion/Neuorientierung
  4. Neuanfang und auch mit sich wieder ins Reine kommen


Wie gut wir Liebeskummer insgesamt verkraften hängt auch davon ab, wie resilient (widerstandsfähig in Krisen) wir sind, wie wir die Kindheit verbracht haben, welche Verhaltensmuster uns prägen und/oder wir übernommen haben, in welchem Umfeld
wir leben und wie gestresst wir gerade sind in der Lebensphase, in der uns der Liebeskummer erwischt.


Die ersten Sofortmaßnahmen könnten sein:


  1. Vitamine einehmen. Vitamine der Gruppe B: B6, B1, B12 sowie Folat, Pantothensäure und auch Vitamin D, sind empfehlenswert, da die Synthese der genannten gegen Müdigkeit und Erschöpfung wirken sowie die Nerven stärken. Möglich ist auch die Einnahme von bestimmten Globuli. Bei allen Einnahme-Varianten ist zuvor eine Beratung in der Apotheke oder durch einen Arzt unerlässlich.
  2. Atemtechniken ausüben oder lernen, die das seelische und körperliche Gleichgewicht wieder herstellen. Sich einen ruhigen Platz suchen, sich bewußt gerade auf einen Stuhl oder den Boden setzen und 3x tiefe Atemzüge einatmen und beim Ausatmen bis 5 zählen, das Ganze dann 5x wiederholen, und diese Technik am besten mehrmals täglich.
  3. Die Trauer über den Verlust sowie was gerade über die verflossene Beziehung in den Sinn kommt aufschreiben bzw. frei von der Seele schreiben (Tagebuch oder am PC).
  4. Bewegung: Sich jetzt besonders viel bewegen um den Körper, Seele und Geist in bessere Verfassung zu bringen (am besten die sportliche Aktivität, die man mag und/oder einfach längere Spaziergänge in der Natur).


Kurz- und längerfristige Maßnahmen:


  1. Mit FreundInnen oder nahestehenden Personen sprechen.
  2. Sozialkontakte vermehrt pflegen, und auch Ausgehen mit Freunden, wenn möglich.
  3. Eine Einzelberatung bei einem Personal Coach/Psychologischen BeraterIn. Am besten jemand, der/die selbst in diesem Bereich erfahren ist, und auch deswegen optimal unterstützen kann. Jemand mit neutralem, professionellen Blick, um der Person, die unter Liebeskummer leidet, effektiv helfen zu können, sich selbst und die Situation besser verstehen zu lernen. Coaching unterstützt oft mit speziellen Methoden, die ganz gezielt und individuell für denjenigen/diejenige eingesetzt werden, und die nachhaltig wirken, um aus dem Leid-Modus zügig und gut wieder herauszukommen.

Wichtig sind selbstverständlich Gespräche mit nahestehenden Menschen (Freunde,
Verwandte). Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass diese Menschen, es zwar gut mit einem meinen, aber doch immer durch das Brillenglas sehen, mit dem sie den Betroffenen bereits kennen oder auch durch gutgemeinte Ratschläge unterstützen. Das ist auf jeden Fall hilfreich und niemals zu unterschätzen, allerdings setzt ein professionelles Coaching anders an und wirkt dementsprechend anders.

Falls der Liebeskummer wesentlich länger als einen Monat andauert oder das Gefühl von Gefahr, Depression oder Überforderung eintritt, dann ist es ratsam einen professionelen Psychologen aufzusuchen. Da der Prozess einer Terminfindung bei einem Psychologen(in) länger dauern kann, kann es dann ratsam sein sich - bis
es zur Aufnahme kommt - erst einmal durch einen Coach/Psychologische Beratung
unterstützen zu lassen.


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verfasst von Verena Voigtländer

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